Bericht von Otto Kindermann

Auf Einladung der Vorsitzenden des Bürgervereins Heuchelhof (BVH) Christiane Kerner traf sich die traditionelle Heuchelhofrunde im „Treffpunkt Altes Schwimmbad“. Es geht dabei darum, neue Entwicklungen im Stadtteil zu erfahren und Termine für 2018 abzustimmen. Zugleich lernen sich die Vertreter der  Institutionen, Organisationen und Vereine des Stadtteils kennen.

Erfreut stellte Kerner an den Anfang der Tagesordnung, dass auch der Heuchelhof einen „Familienstützpunkt“ erhält, eine Einrichtung für die sie als Stadträtin bei der Stadt Unterstützung gefunden habe. Christiane Matzewitzki vom Fachbereich Jugend und Familie der Stadt und Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Familien kennzeichnete als besondere Aufgabe, eine Anlaufstelle für neue Eltern zu schaffen und Elternkompetenz zu stärken. In fünf anderen Stadtteilen gäbe es die Einrichtung bereits, die am Heuchelhof  an das Quartiersmanagement angebunden ist. Sie stellte die Sozialpädagogin Ina Jordan als neue Mitarbeiterin vor, die mit zehn Wochenstunden die neue Aufgabe übernimmt. Jordan erläuterte, dass sie weitgehend vormittags zur Verfügung stehen werde. Sie war erfreut, die Vernetzung im Stadtteil durch die Heuchelhofrunde kennenzulernen und für weitere Kontakte nutzen zu können.    

Hermine Seelmann, Quartiersmanagerin in H1, berichtete anschließend über „Geflüchtete am Heuchelhof“. Zur Zeit würden etwa 50 syrische Familien im Stadtteil leben, die mit ihren Fragen zum Treffpunkt kommen. Sie berichtete weiter, dass sie unter anderem auch den Zugang zu muslimischen Frauen habe, die zu verschiedenen Veranstaltungen sowie zu Gesprächen über Gesundheitsthemen und Alltagsfragen eingeladen werden. Neben Mutter-Kind-Gruppen von Spätaussiedlern, bei denen Russisch gesprochen wird, gebe es auch eine internationale Gruppe Im Treffpunkt träfen sich auch somalische Frauen aus der ganzen Stadt zum Nähen und zu Gesprächen.

Im Spielhaus in der Berner Straße würden vormittags am Mittwoch und Freitag jüngere Kinder betreut, damit Mütter Deutschkurse besuchen können. Seelmann organisiert zudem zusätzliche Deutschkurse, die von Ehrenamtlichen angeboten werden. In die Probierwerkstatt des Integrationsvereins „Perspektive“ würden sich in den verschiedenen handwerklichen Bereichen auch Flüchtlinge einbringen. Sie berichtete weiter  über die Zusammenarbeit mit der Mittelschule Heuchelhof beim Demokratieprojekt „Mensch, Du hast Rechte“.

Probleme würden allerdings die  Engpässe bei Sozialwohnungen und Kindergartenplätzen bereiten. Aber im Netzwerk Heuchelhof sind alle Kooperationspartner offen für neue Projekte und Lösungen, so Seelmann abschließend. 

Danach berichteten Teilnehmer der Heuchelhofrunde über ihre Erfahrungen mit Flüchtlingen: Zu Elterngesprächen an der Grundschule kämen syrische Eltern gerne mit ihren Kindern. Sie zeigten selbst starkes Interesse am Erlernen der deutschen Sprache. Für manche sei es eine neue Erfahrung, dass Mitsprache und Mitarbeit der Eltern erwünscht ist. Auch im Behindertenzentrum würden Eltern dankbar die intensive Förderung ihrer behinderten Kinder erleben. Die beiden Pfarrer am Heuchelhof berichteten, dass bei Einzelnen Interesse am christlichen Glauben bestehe. In konfessionellen Kindergärten und Jugendgruppen werde aber nicht nach religiöser Einstellung gefragt. Auch das Jugendzentrum ist offen für alle.

An der Mittelschule erwartet man größere Herausforderungen, da jugendliche Flüchtlinge erst in eigenen Deutschklassen die Sprache erlernen müssen, ehe sie in Regelklassen integriert werden können. Im Kolping Förderzentrum am Heuchelhof werden noch höhere Ansprüche an Deutschkenntnisse gestellt, da es um den Übergang in den Beruf geht.

Die Vorsitzende des BVH Kerner berichtete anschließend über Abbau und Erneuerung von Geräten auf Spielplätzen des Heuchelhofs. Aus der Runde kam die Anregung,  einen besonderen „Naturspielplatz“ zu schaffen, für den es fertige Konzepte gebe.

Während der Berichte machten Listen die Runde, in die jede Organisation ihre Veranstaltungsplanung 2018 eintragen konnte, um Terminüberschneidungen im Stadtteil zu vermeiden. Der BVH bat um Einträge zur Teilnahme am „Fest der Fantasie“ im Mai. Einige Veranstaltungen wurden bereits vorab bekannt gegeben: Im Mai feiert die Stadtteilbücherei ihr

30-jähriges Bestehen. Im Juli folgt die Einweihung des renovierten und vergrößerten Kindergartens St. Sebastian. Christiane Kerner erinnerte zum Schluss daran, dass im Juli vor 50 Jahren mit dem Bau der Heuchelhofstraße die Erschließung des damals jüngsten Stadtteils von Würzburg begann. Eine dem Ereignis angemessene Veranstaltung  ist angedacht.